Wenn es mit dem Wechsel der Jahreszeiten kälter wird, verspüren viele Menschen den Drang, mehr zu essen, vor allem nach Hausmannskost. In Japan gibt es dafür sogar einen Begriff: Shokuyoku no Aki, Herbsthunger. Die Japaner glauben, dass die Fülle an Essen im Herbst buchstäblich ihren Appetit anregt und dass sich der Körper auf den Winter vorbereitet. Diese Traditionen spiegeln sich in einem Großteil der Kultur und der Speisen wider, die man in den Herbstmonaten in Japan findet.
1. Neue Reissaison
Der Herbst ist die neue Erntezeit in Japan und eine der besten Jahreszeiten, um viele Arten von saisonalen Lebensmitteln zu genießen. Selbst bei Lebensmitteln, die man das ganze Jahr über in Japan finden kann, wie etwa Reis, haben frisch geerntete Lebensmittel oft eine andere Geschmackstiefe und Geschmacksvielfalt. In diesem Jahr geernteter Reis wird unter dem Namen Shinmai bezeichnet und verkauft. Einer Umfrage aus dem Jahr 2014 zufolge ist Reis das Lebensmittel, das die Japaner am meisten mit dem Herbst assoziieren.
2. Ernte
Obsterntetouren sind im Herbst in Japan eine beliebte Aktivität. Zu den geernteten Früchten gehören Äpfel, Kakis und asiatische Birnen. Diese können roh gegessen oder zu verschiedenen Gerichten verarbeitet werden, darunter Desserts und Süßigkeiten (Wagashi). Kabocha oder japanischer Kürbis wird im Herbst zusammen mit Süßkartoffeln geerntet. Kabocha wird im Allgemeinen in Suppen oder als Gemüsetempura verwendet, während Süßkartoffeln geröstet und oft von Straßenhändlern verkauft werden. Andere beliebte Lebensmittel, die zu dieser Jahreszeit geerntet werden, sind Pilze und Kastanien.
3. Fisch
Der Sanma oder Pazifische Makrelenhecht ist eines der bekanntesten Herbstgerichte in Japan. Sogar das Kanji, mit dem der Name des Fisches geschrieben wird, bedeutet wörtlich „Herbstmesserfisch“. Gesalzen und im Ganzen gegrillt, garniert mit geriebenem Daikon-Rettich und begleitet von einer Schüssel weißem Reis und einer Beilage Misosuppe gilt er als das ultimative Herbstgericht.
4. Saisonale Menüs
In ganz Japan gibt es zur Erntezeit viele köstliche Gerichte, die man genießen kann, auch wenn man nicht kochen möchte. Ein toller Ausgangspunkt ist die Tokyo Ramen Show, bei der einige der besten Ramen-Restaurants Tokios vertreten sind, und es gibt noch viele andere Food-Festivals, die man besuchen kann. Saisonales Essen ist in Japan sehr wichtig, und die meisten Restaurants haben eine saisonale Speisekarte und versuchen, jedes Jahr andere Gerichte anzubieten. Ein Beispiel dafür findet man in der Anime-Serie Yotsuiro Biyori, die ein kleines Restaurant im Laufe eines Jahres begleitet. In der ersten Folge wird diskutiert, was auf die neue Frühlingskarte kommt. Ein weiteres gutes Beispiel ist Isekai Izakaya: Japanese Food From Another World. In Folge 10 weigern sie sich, ein bestimmtes Gericht zu servieren, weil es ein Winteressen ist – sogar dem Baron gegenüber.
Genießen Sie die Fülle der Natur, während die Blätter ihre schönsten Farben annehmen! Aus roten Ahornblättern lassen sich sogar herbstliche Snacks zubereiten, oder sie frittieren, um köstliches Ahornblatt-Tempura zuzubereiten.
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